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V A R I O S A X

2015: Erfurt/Weimar

Mitte Juni in die Mitte Deutschlands, in das kleine Thüringen mit seiner großen Kultur.

Mittwoch, 24. Juni, erster Erfurt-Tag

Wir brauchten, nachdem wir um 8 Uhr mit unserem Bus am ASG losgefahren sind, etwa vier Stunden nach Erfurt zum OPERA HOSTEL, wo wir auch gleich eincheckten. Danach starteten wir vom Bahnhof aus eine große Erkundungstour per GPS-Geocaching in fünf Gruppen durch Erfurt, bei der wir zu vielen Sehenswürdigkeiten, wie z. B. dem Dom, dem Luther-Denkmal, der Via Regia, der Krämerbrücke, dem Fischmarkt mit prächtigen Bürgerhäusern und dem Rathaus gelangten und diese betrachteten. Am Abend gingen wir ins Kabarett „Die Arche“ im historischen Waidspeicher. Dort sahen wir das Satiretheater „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ mit drei Schauspielern, begleitet von einem Saxophonisten und einem Pianisten. Darauf kehrten wir ins OPERA HOSTEL zurück.
Maria Kadach, Kl. 7

Donnerstag, 25. Juni, erster Weimar-Tag

Der zweite Tag unserer KulTOUR-Reise führte uns nach Weimar. Nach unserer ersten Nacht im OPERA HOSTEL in Erfurt startete unser Bus um 9:45 Uhr Richtung Weimar-West zur Albert-Schweitzer-Grundschule. Die Schüler bekommen erst im Herbst ein neues Gebäude. Deshalb war für unser Konzert noch die alte Turnhalle vorgesehen. Um ca. 10:30 Uhr kamen wir an der Grundschule an und wurden nett von dem Schulleiter Reinhard Mäder begrüßt. Danach gingen wir zur Turnhalle und bauten auf. Bei unserer Generalprobe applaudierten uns schon viele kleine Besucher. Nach unserer Probe gab es dann ein Mittagessen, welches uns von der Schule großzügig spendiert wurde. Anschließend hatten wir noch eine halbe Stunde Pause, in der sich manche weiter von ihrem Lampenfieber durch lustige Spiele mit den Hort- und Grundschulkindern erholten. Dann war es soweit! Das Konzert begann! Nach den ersten zwei barocken Stücken von Georg Friedrich Händel folgte eine Fantaisie für Sopransaxophon und Klavier von dem romantischen Komponisten Singelée. Ein Rhythmus-Flashmob, bei dem alle kräftig mitklatschten, war der nächste Programmpunkt. Nach zwei ruhigeren Stücken spielten unsere jüngsten Orchestermitglieder das Jazzstück „Mr. Creek“. Die Titel „Sarah’s Band“ und „Barbara Ann“ durften spontan die Grundschülerinnen Sarah und Anna dirigieren. Nach einer Folge von Beatles-Nummern war ein Rhythmusstück, genannt „Dong-digi-dong-bah!“, gemeinsam mit unserem jungen Publikum an der Reihe. Der bekannte „Pink Panther“ kam auch sehr gut an. Mit swingenden und rockigen Stücken beendeten wir das Konzert und bekamen einen donnernden Applaus. Nach dem Konzert hatten wir noch Zeit, uns einen ersten Eindruck von Weimar zu verschaffen und in der Stadt bummeln zu gehen. Um 19 Uhr trafen wir uns alle vor dem Deutschen Nationaltheater, denn am Abend erwartete uns dort die „Zauberflöte“ von W. A. Mozart. Die neue Inszenierung der Oper war dann Gesprächsthema für die Busfahrt zu unserem Hostel in Erfurt. Alle (?) freuten sich auf das Bett, denn das war ein anstrengender Tag.
Lisa-Maria Erck, Kl. 7

Freitag, 26. Juni, zweiter Erfurt-Tag

An diesem dritten Tag in Thüringen liefen wir nach dem Frühstück zum Domplatz, wo wir auf unseren Stadtführer warten sollten. Wir besichtigten Stätten des jüdischen Lebens in Erfurt. Auf unserem Weg kamen wir wieder am historischen Waidspeicher vorbei und es wurde uns bei dieser Gelegenheit der Spruch „ein blaues Wunder erleben“ erklärt. Er hat diesen Ursprung: Man wollte Stoff blau färben, doch nachdem man die Färberwaidpflanze gewässert, zerquetscht, vergoren und den Stoff damit eingefärbt hatte, war das Ergebnis braun. Man hängte die Tücher zum Trocknen auf und der Stoff wurde blau. Wir spazierten über den Fischmarkt am alten Rathaus vorbei und gelangten schließlich ins jüdische Viertel. Neben der berühmten Krämerbrücke durften wir eine Jahrhunderte lang verschollene Mikwe (rituelle jüdische Badestätte) besichtigen. Mikwen werden an Quellwasser gebaut. Während der Bade-Zeremonie musste die Frau / der Mann drei Mal untertauchen. Unsere Führerin zeigte uns gut erhaltene Mauerreste alter jüdischer Siedlungen, die sich in ihrem eigenen Wohngebäude befinden. Danach erreichen wir die Alte Synagoge, die vor wenigen Jahren entdeckt wurde. Man hat sie restauriert und zu einem Museum gemacht. Darin konnten wir riesige alte Bibeln betrachten und einen wertvollen Schatz bewundern, den Bauarbeiter vor einigen Jahren gefunden hatten. Nach dem Besuch der Synagoge hatten alle Hunger. Im Innenhof der Pizzeria Pavarotti bestellten wir uns ein echt italienisches Mittagessen und ließen es uns gut gehen. Nachmittags fuhren wir mit dem Bus zum „egapark“, einem Garten voller Natur, aber auch mit einem riesigen Spielplatz, einem Badeteich, einem Aussichtsturm und vielem mehr. Man sagt, der „egapark“ wäre der größte Park Deutschlands. Nach dieser Erholungspause besuchten wir am Abend ein Sinfoniekonzert im neuen Erfurter Theater. Das Konzert wurde auch nach draußen auf einen großen Platz übertragen, auf dem sich viele Leute aller Generationen eingefunden hatten, um bei Picknick und schönem Wetter der Musik zu lauschen. Wir hatten Eintrittskarten und konnten das abwechslungsreiche und unterhaltsame amerikanische Programm live im Konzertsaal mitverfolgen. Alle waren begeistert von dem großen Orchester mit so vielen verschiedenen Instrumenten, der jungen Dirigentin und der tollen Soloklarinettistin. Es lohnt sich, in ein Sinfoniekonzert zu gehen, auch wenn es abends wieder spät wird.
Annika Haußmann, Kl. 5

Samstag, 27. Juni, zweiter Weimar-Tag

Unseren zweiten Weimarer Tag begannen wir mit dem Besuch des Goethemuseums und der Besichtigung von Goethes Wohnhaus. Hier wurden uns mit Hilfe von Audioguides die einzelnen Zimmer näher erklärt. Aufgrund des schlechten Wetters war der schön gepflegte Garten leider geschlossen. Durch das Goethemuseum bekamen wir eine interessante Führung, während der wir viele unterschiedliche originale Exponate aus Goethes Besitz sahen. Nach der Führung hatten wir die Gelegenheit, die Sehenswürdigkeiten Weimars näher kennenzulernen, die da wären: Die Herderkirche, Goethes Gartenhaus an der Ilm, das Bauhausmuseum, das Lisztmuseum und vieles mehr. Um 15 Uhr begann schließlich unsere Stadtrundfahrt in zwei „nostalgischen“ alten Bussen, dem sog. „Belvedere-Express“. Diese fuhren uns in zwei Gruppen von einer Attraktion zur nächsten. Ein Film, der auf dem Bildschirm im Inneren lief, erklärte passend dazu das Wissenswerte zu jedem Ort. An einigen Stellen hielt der Bus etwas länger, z. B. an der Anna-Amalia-Bibliothek und der Franz-Liszt-Musikhochschule, und der Busfahrer gab zusätzliche Informationen. In der Nähe vom Schloss Belvedere konnten wir sogar aussteigen und am Belvedere-Musikgymnasium vorbei zum Schloss und einem ganz aus Natur bestehenden „Hecken-Theater“ spazieren. Die Erkundungstour endete wieder dort, wo sie begonnen hatte: Am Weimarer Rathaus. Nun hatten wir noch die Gelegenheit zu einem privaten Stadtbummel in kleinen Gruppen. Dabei wurden wir aber von einem starken Regenschauer überrascht und durchnässt. Schnell retteten wir uns deshalb in eine urige Kneipe. Hier aßen wir typisch thüringische Gerichte. Alles in allem war es ein sehr interessanter und informativer Tag.
Jonathan Diebel, Kl. 7

Sonntag, 28. Juni, Eisenach-Tag

Dies ist der letzte Tag unserer Reise. Wir fuhren morgens nach dem Frühstück los nach Eisenach. Dort gingen wir in das Bachhaus / Bachmuseum und hatten eine schöne Führung durch die Welt des berühmten Komponisten Johann Sebastian Bach. Die Führung begann mit einem Konzert auf alten Tasteninstrumenten. Anschließend konnten wir uns selbst auf unterschiedlichste Weise mit Themen zum Leben und der Musik von Bach beschäftigen. Nach der Mittagspause fuhren wir zur Wartburg. „Oh Wartberg, du sollst mir eine Burg sein“ soll der Gründer ausgerufen haben, und er hat dies auch wahr gemacht. Es gab für ihn nur ein Problem: Das Grundstück des Wartbergs gehörte nicht ihm. So ließ er seine Erde auf den Berg tragen, so dass er sich rechtfertigen konnte, er habe die Burg auf seinem Grund und Boden errichtet. Im 16. Jahrhundert zog Martin Luther unter dem falschen Namen „Junker Jörg“ in die Wartburg ein. Dort musste er sich wegen seiner religiösen Meinungen verstecken. Während seines Aufenthalts übersetzte Luther das Neue Testament der Bibel in nur elf Wochen ins Deutsche. Im 19. Jahrhundert wurde die Burg ein nationales Denkmal. Nach der Führung durch die Wartburg ging es dann leider schon nach Hause. Schade, dass unsere KulTOUR schon zu Ende ist.
Franziska Erck, Kl. 5